Eppendorf, restauriert 1995


Die Orgel wurde als op. 19 durch Christoph Friedrich Göthel/Borstendorf erbaut.

24 Register auf 2 Manualen und Pedal.

Größte erhaltene Orgel des Erbauers.

Mechanische Ton- und Registertraktur, mechanische Schleifladen.

Windversorgung:

3 Keilbälge, mit Gebläse

Folgende Arbeiten wurden ausgeführt:

  • Abtragen sämtlicher Pfeifen, Reinigung von Orgel und Pfeifen, Wurmbekämpfung an sämtlichen Holzteilen.

  • Windladen: Beledern aller Ventile mit doppeltem Leder, neue Beutelpulpeten, neue Abzugshaken und teilweise neue Weidenröhrchen. Verkleben von Kanzellenrissen mit Similileder und Zeichenkarton, Ausspänen der Risse.
    Beledern und Einpassen aller Spunddeckel, Erneuern von wurmbefallenem Holz an den Spunden. Beledern von 12 Schleifen im Oberwerk. Schließen der Bohrungen im Kanzellenrahmen des Pedals, die für den Choralbaß 4' angebracht wurden.

  • Tontraktur: Ausgarnieren aller Manualtasten mit Leder und Ersetzen ausgespielter Tastenbeläge. Beledern der Vorsatzleisten. Ergänzen eines Koppelknopfes aus Messing. Lackieren der Klaviaturbacken und Vorsatzleisten. Erneuern aller Abstraktenschuhe und Ledermuttern, sowie einzelner Drähte. Einsetzen von Federkielen in klappernde Achsen und Ösen. Erneuern aller Pedaltastenaufleimer in originaler Form, sowie neue Lagerung der Tasten und Ausgarnierung des Vorderstückes.

  • Registertraktur: Beseitigen von Spiel in den Lagerstellen. Anfertigen von 2 neuen Registerknöpfen mit Porzellanschild

  • Windversorgung: Abdichten aller Kanäle. Legen eines Ansaugkanals für das Gebläse. Einbinden eines Keilbalges mit neuen Flexen und Leder in originaler Form. Festlegen des Winddruckes auf 73 mm WS.

  • Holzpfeifen: Anleimen gelöster Vorschläge und Abdichten der Spunde. Erneuern der Vorschläge von Principal 16' im Hauptwerk von C-Fs. Ausgießen von Holzkondukten mit Warmleim.

  • Metallpfeifen: Ausbeulen und Stütznähte im Labienbereich, sowie zur Stabilisierung der Körper, Anlängen und Verlöten zahlreicher Mündungen. Etwa 80 % aller Pfeifenfüße mussten ganz oder teilweise wegen Materialveränderungen ersetzt werden. Alle originalen Kerne konnten erhalten werden. Anfertigen von ca. 40 Stück neuen Pfeifen, die als Original fehlten bzw. unbrauchbar waren. Besonders Gedackt 4' Diskant.

  • Prospekt: Ersatz aller Zinkpfeifen durch Pfeifen aus Zinnlegierung 80 % nach originalen Mensuren und alter Bauweise.

  • Intonation und Stimmung: Entsprechend dem vorliegenden Klangbild Ausgleichen einzelner Pfeifen mit Beibehaltung fast aller Kernstiche. Nur sehr große Stiche wurden verrieben. Drosselung der Gamba 8' im Hauptwerk bis zu einer gleichmäßigen Ansprache. Die abweichende Bauweise ließ keine kräftigere Intonation zu. Stimmtonhöhe entsprechend den Pfeifenlängen. Abschneiden nur in ganz wenigen Fällen erforderlich.

Orgel und Kirche stehen auf der Denkmalsliste.